Mich beschäftigt seit langem, warum Menschen für die wundersamen Geschichten der Religionen immer noch so empfänglich sind. In der nicht aufgeklärten Zeit waren die Bedrohungen durch Naturgewalten und die unerklärlichen Vorgänge am Himmel, auf und unter der Erde (z.B. Vulkanismus) und unter dem Wasser allgegenwärtig. Ebenso war es für Herrscher „bequem“ sich auf von Gott gegebene und somit unangreifbare Regelungen berufen zu können, wenn sie Völker unterdrückten. Aber was treibt Menschen des 21. Jahrhunderts in die Fänge dieser Ideologien und in den Glauben an derartig durchschaubarer Ammenmärchen oder deutlicher gesagt, Lügengeschichten. Wieso sind Jahrtausende alte Erzählungen, basierend auf Wissen, das unsere derzeit erlebbare Welt überhaupt nicht abbilden kann, immer noch Sinn stiftend? Wieso bringen wir unsere Kinder in diesen Zwiespalt, z.B. in der ersten Unterrichtsstunde, Religion, an die unbefleckte Empfängnis zu glauben, um sie dann in der zweiten, Biologie, über Sexualität und Zeugung bei Säugetieren zu irritieren?
