Gedankenspiele

Die Herausforderungen des Älterwerdens

Ein Blick auf körperliche und geistige Veränderungen

Was ist eigentlich „Alt“
Ist „Alt“ ein Zustand, ein Gefühl oder gar eine Defnition. Vielleicht ist es ein Segen, Fluch oder eher ein Stigma?
Es kann von allem etwas sein. Je nach dem, wer es wie betrachtet. Die Antwort ist bestimmt abhängig davon, welchem Geschlecht man angehört, in welchem Lebensalter man sich befindet und wie die individuelle mentale Lage ist. Darüber hinaus auch in welcher gesundheitlichen, familiären oder wirtschaftlichen Situation man sich befindet und vor allem in welchem Zeitalter oder Region der Erde man lebt.
Auf jeden Fall gibt es keine allgemeingültige Definition dafür, ab wann ein Mensch alt ist.

Die Fragen liegen auf der Hand:

  • Halte ich mich für alt?
  • Hält man mich für alt?
  • Werde ich als alt definiert?

Ich möchte mich im folgenden nicht vorrangig mit der wissenschaftlichen Seite auseinandersetzen, die kann jeder im Internet eruieren.

Das Gerede „früher war alles besser“, ist nachgewiesenermaßen größter Blödsinn. Wir werden bei guter Gesundheit immer älter, weil die Hygiene, Ernährung, Medizin und Unfallprophylaxe immer besser werden und sowohl Kriege als auch Kriminalität zurückgegangen sind. Auch wenn einem Viele, sehr interessengesteuert, etwas anderes glauben lassen wollen.

Dem gegenüber stehen Umweltverschmutzung, soziale Isolation, Bewegungsmangel, Übergewicht, Genussgifte usw., die uns etliche Zivilisationskrankheiten bescheren und lebensverkürzend zu Buche schlagen. Dazu kommen dann noch Verkehrstote und riskante Lebensweisen.

Alles in allem leben wir in Westeuropa ca. 80 Jahre auf diesem Planeten – tendenz steigend – und das in einer Art und Weise, die vor einigen Generationen noch nicht einmal für Könige erreichbar gewesen wäre.

Trotzdem bemerken viele Menschen mit zunehmendem Alter Veränderungen in ihrer körperlichen Fitness und ihrer geistigen Flexibilität. Diese Beobachtungen sind eine weitreichende Feststellung, die oft mit gemischten Gefühlen einhergeht. Während die Werbung uns Glauben machen möchte, dass „60 das neue 40“ sei, fühlen sich diese Versprechen oft hohl und wenig tröstlich an.

Körperliche Veränderungen

Im Alter beginnt der Körper unweigerlich, sich zu verändern. Muskelmasse und Kraft nehmen ab, und die Ausdauer kann ebenfalls sinken. Die Gelenke werden weniger beweglich, und Schmerzen oder Beschwerden können häufiger auftreten. Diese Veränderungen sind oftmals das Ergebnis eines natürlichen Prozesses, bei dem der Körper seine Regenerationsfähigkeit und Elastizität verliert.

Jedoch gibt es Wege, diesen körperlichen Herausforderungen entgegenzuwirken. Regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung können helfen, die körperliche Fitness zu erhalten und sogar zu verbessern. Krafttraining, Dehnübungen und Ausdauersportarten können dazu beitragen, die Muskelmasse zu erhalten und die Gelenkigkeit zu fördern. Eine gesunde Ernährung, reich an Vitaminen und Mineralstoffen, unterstützt den Körper dabei, sich bestmöglich zu regenerieren und fit zu bleiben.

Geistige Veränderungen

Neben den körperlichen Veränderungen treten oftmals auch geistige Veränderungen auf. Die geistige Flexibilität kann nachlassen, und bei einigen Menschen kann sich ein Phänomen einstellen, das als Altersstarrsinn bezeichnet wird. Dieser Begriff beschreibt die Neigung älterer Menschen, an ihren Meinungen und Gewohnheiten festzuhalten und sich neuen Ideen gegenüber weniger aufgeschlossen zu zeigen.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dies nicht für alle älteren Menschen zutrifft und dass geistige Fitness ebenfalls durch gezielte Maßnahmen gefördert werden kann. Aktivitäten wie Lesen, Puzzles lösen, oder das Erlernen neuer Fähigkeiten und Hobbys können dazu beitragen, den Geist flexibel und aktiv zu halten. Der soziale Austausch und das Pflegen von Freundschaften spielen ebenfalls eine wichtige Rolle für die geistige Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden.

Die Rolle der Gesellschaft

Die gesellschaftliche Wahrnehmung des Älterwerdens spielt ebenfalls eine wesentliche Rolle. Oftmals werden ältere Menschen mit negativen Stereotypen konfrontiert, die ihre Fähigkeiten und ihren Wert herabsetzen. Es ist entscheidend, dass die Gesellschaft ein differenziertes und respektvolles Bild vom Älterwerden vermittelt und die Potenziale und Erfahrungen älterer Menschen anerkennt und wertschätzt.

Initiativen, die ältere Menschen in die Gemeinschaft einbeziehen und ihnen Möglichkeiten zur Teilhabe bieten, sind von großer Bedeutung. Programme für lebenslanges Lernen, ehrenamtliche Tätigkeiten und soziale Veranstaltungen können dazu beitragen, das Gefühl der Zugehörigkeit und des Nutzens zu stärken und das Wohlbefinden zu fördern.

Wie geht es weiter?

Die Frage „Wie geht es weiter?“ stellt sich vielen Menschen, wenn sie die Veränderungen des Älterwerdens bemerken. Die Antwort darauf ist nicht einfach und erfordert eine individuelle Betrachtung der eigenen Bedürfnisse, Ziele und Möglichkeiten. Es ist wichtig, sich nicht entmutigen zu lassen und aktiv nach Wegen zu suchen, um die eigenen Lebensqualität zu erhalten und zu verbessern.

Akzeptanz und eine positive Einstellung zum Älterwerden können helfen, die Herausforderungen dieser Lebensphase anzunehmen. Indem man sich auf die eigenen Stärken konzentriert und sich neue Ziele setzt, kann man auch im Alter ein erfülltes und bedeutungsvolles Leben führen. Unterstützung von Familie, Freunden und Fachleuten kann ebenfalls wertvoll sein, um die Veränderungen zu bewältigen und neue Perspektiven zu entwickeln.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Älterwerden eine komplexe und vielschichtige Erfahrung ist, die sowohl körperliche als auch geistige Aspekte umfasst. Die Herausforderungen, die damit einhergehen, erfordern eine aktive Auseinandersetzung und gezielte Maßnahmen, um die eigene Lebensqualität zu erhalten und zu fördern. Durch einen positiven Ansatz, regelmäßige Bewegung, geistige Aktivitäten und soziale Teilhabe kann man auch im höheren Alter ein erfülltes und gesundes Leben führen.

Genug der Allgemeinplätze! Was heißt „Alt“ denn für ein Individuum?Was passiert da? Woran macht man das fest?
Dazu demnächst mehr!

Quellen:
https://www.geo.de/wissen/gesundheit/wann-bin-ich-alt–die-wahrnehmung-aendert-sich-34789610.html

https://www.malteser.de/dabei/information-tipps/altersempfinden-im-wandel-wann-beginnt-das-seniorenalter.html