Gefangen im „Hier und Jetzt“
Man kommt aus diesem Hamsterrad also nicht so ohne Weiteres heraus, sondern muss Folgen aus Handlungen unabhängig von Herkunft, Schuld oder Moral ertragen oder sich derer erfreuen. Ein kluges Wesen lernt deshalb aus Vergangenem und richtet zukünftige Aktionen, soweit möglich, daran aus.
Das Leben hält viele Überraschungen für uns parat. Eine der größten ist die Zeit selbst. Sie kann im Fluge vergehen, oder sich endlos ausdehnen. Sie kann schier unendlich zur Verfügung stehen oder äußerst knapp bemessen sein. Aber wenn etwas verändert werden kann, passiert es im „Hier und Jetzt“.
Im fortgeschrittenen Alter zeigt sich der diabolische Charakter der Zeit überdeutlich, wenn man sich folgendes vor Augen führt:
Merke Dir, wie alt Du Dich heute fühlst, denn in zehn Jahren würdest Du Dich gerne so fühlen wie Du Dich jetzt fühlst. Auch wenn es Dir heute Mühe bereitet Dein Leben zu genießen.
Also kannst Du Dich besser bereits heute über Dein Leben im „Hier und Jetzt“ freuen!
Der einzige Ausweg aus der Gefangenschaft des „Hier und Jetzt“ ist der Tod, der uns bereits bei der Geburt in die Wiege gelegt wurde.
Man hat uns in diese Welt geboren, ohne selbst gefragt zu werden. Wenn wir aber eines Tages einen eigenen, eleganten Ausweg suchen, versperren uns verbohrte Moralisten diesen Weg. Nur für Tiere gibt es den Gnadenschuss. Menschen sind einer Gnade offensichtlich nicht würdig. Sie müssen den Kelch austrinken, wie bitter er auch sein mag.
Das Warten auf den Tod kann dann unerträglich werden oder … er kommt so plötzlich, dass man es kaum bemerkt hat.
Change it, love it or leave it!
Hier und Jetzt!
