Kritik am BMI und seine Relevanz
Der Body-Mass-Index (BMI) hat sich zu einem gängigen Maß entwickelt, um das Körpergewicht im Verhältnis zur Körpergröße zu bewerten. Trotz seiner weiten Verbreitung steht der BMI heutzutage vermehrt in der Kritik. Diese Kritik basiert hauptsächlich auf der Tatsache, dass der BMI nur eine grobe Schätzung des Körperfettanteils liefert und dabei zahlreiche individuelle Unterschiede außer Acht lässt.
Es ist jedoch wichtig, den BMI als einen einfach nachvollziehbaren und schnellen Indikator für einen möglicherweise gesundheitlich bedenklichen Körperzustand anzuerkennen. Der BMI kann Aufschluss darüber geben, ob man sich in einem Gewichtsspektrum bewegt, das mit einem erhöhten Risiko für gesundheitliche Probleme wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Bluthochdruck verbunden ist.
Ein wesentlicher Kritikpunkt am BMI ist, dass er nicht zwischen Muskelmasse und Fettmasse unterscheidet. Ein gut trainierter Athlet könnte einen hohen BMI haben, der fälschlicherweise auf Übergewicht hinweist, obwohl der hohe Wert auf eine ausgeprägte Muskelmasse zurückzuführen ist. Ebenso können Personen mit einem niedrigen BMI dennoch einen ungesunden Körperfettanteil aufweisen, wenn sie beispielsweise unterernährt sind.
Es ist aber für jeden Menschen unschwer nachzuvollziehen, ob der BMI bei ihm zu einer schwerwiegenden Falschaussage führt, da z.B. niemand zum athletischen Menschen mutiert, der nicht gezielt darauf hinarbeitet. Die Problematik, die bei einer Unterernährung entsteht, ist in der westlichen Welt eher nicht großflächig verbreitet, sondern viel eher die Überernährung. Selbstverständlich gibt es hier auch Grenzfälle.
Angesichts dieser Einschränkungen des BMI ist es ratsam, dass Personen, die sich Sorgen um ihr Gewicht und ihre Gesundheit machen, einen Arzt aufsuchen. Ein professioneller Gesundheitsdienstleister kann eine umfassendere Bewertung vornehmen, die Faktoren wie Körperfettanteil, Muskelmasse, Verteilung des Körperfetts und weitere medizinische Indikatoren umfasst. Dies bietet eine genauere und individuellere Einschätzung des Gesundheitszustands.
Es ist essenziell, sich nicht in pseudowissenschaftliche Theorien oder Modetrends zu verlieren, die eine einfache Lösung für komplexe Gesundheitsfragen versprechen. Ein fundierter medizinischer Rat und regelmäßige Gesundheitskontrollen sind der sicherste Weg, um eine realistische Einschätzung des eigenen Körpers und seiner Bedürfnisse zu erhalten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der BMI zwar nicht perfekt ist und seine Grenzen hat, aber dennoch als nützliches Werkzeug für Jedermann dienen kann, um auf potenzielle Gesundheitsrisiken hinzuweisen. Bei weitergehenden Fragen und Bedenken sollte immer ein Arzt konsultiert werden, um individuelle Gegebenheiten berücksichtigen und eine detaillierte Gesundheitsbewertung vornehmen zu können. Für ärztliche Beurteilungen einer individuellen Gesundheitsbeurteilung ist der ausschließliche Bezug auf einen problematischen BMI hingegen eine fahrlässige Fehleinschätzung.
Wer sich überdies an einigen wenigen Grundsätzen orientiert, kann sehr erfolgreich vielen Zivilisationskrankheiten vorbeugen. Dazu gehören, mäßiges Essen, eine ausgewogene und pflanzlich orientierte Ernährung, genügend Bewegung (gerne im Freien und auch bei unterschiedlichsten Witterungsbedingungen), ausreichender Schlaf, Vermeidung von Drogen (Nikotin, Alkohol usw.) und die Pflege sozialer Kontakte sowie stetige geistige Anforderungen.
