Adipositas – eine Geißel der Gesellschaft
Hunger ist zunächst ein ganz normales Gefühl, dass jeder Mensch aushalten kann. In früheren Jahrhunderten und Jahrtausenden wechselten sich immer wieder Zeiten mit gutem und schlechtem Nahrungsangebot ab. Der menschliche Körper hat Strategien entwickelt mit diesem Auf und Ab klar zu kommen. Erst wenn es zu einer anhaltenden Mangelernährung kommt, wird es gefährlich.
Für Menschen in der westlichen Welt ist weniger die fehlende Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln das Problem, als die ständige Verfügbarkeit hoch energetischer Nahrungsmittel. Dazu kommt, dass viele Nahrungsmittel in der Herstellung hoch industrialisiert sind und eine ungünstige bis ungesunde Zusammensezung haben.
Nahrungsmittel sind zu einem Wirtschaftsgut mutiert, dessen Herstellung der Gewinnmaximierung unterliegt. Zugefügt werden daher oftmals zunächst billigste Komponenten, wie Wasser, Zucker, Salz, um eine Grundmasse herzustellen, die dann mit künstlichen Aromen und weiteren Chemikalien aufbereitet werden, bis sie einen gewünschten Geschmack, Aussehen und Konsistenz haben.
Eine gesunde Ernährung ist damit kaum sicherzustellen. Hohe Zuckeranteile verführen u.a. zu einer übermäßigen Esslust, andere Inhaltsstoffe schädigen die Gesundheit. Insgesamt wird das natürliche Sättigungsgefühl unterlaufen und somit zu viel Nahrung zugeführt.
Die moderne Lebensführung mit Bewegungsmangel und dem damit verbundenen verminderten Kalorienverbrauch führen zu einem verminderten Kalorienbedarf.
Übergewicht und die damit verbundenen Gesundheitsbeeinträchtigungen sind vorprogrammiert.


Keine Werbung für Ungesundes!
Zur besten TV-Werbezeit, in Tageszeitungen und quasi allen anderen Medien können Snacks und überzuckerte Getränke angepriesen werden. Zielgruppen sind neben ungezügelten Essern vor allem Kinder. Die Werbung für diese „Krankmacher“ werden direkt oder oft auch versteckt in Spielfilmen und quasi-wissenschaftlichen-Beiträgen präsentiert.
Jetzt hat sich ein breites Bündnis gefunden, um sich für ein TV-Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel, zwischen 6 und 23 Uhr, einzusetzen. Gefunden haben sich NGOs, Ärzteverbände und große Krankenkassen, die einen gemeinsamen Appell an die Bundesregierung angestoßen haben.
Die folgen ungesunder Ernährung sind zum Teil gravierend. Angefangen von Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und durch Übergewicht verursachte Gelenkschädigungen bis zu Organschäden wegen der resultierenden mangelnden Bewegung sind etliche lebensverkürzende Erkrankungen bekannt.
Der Erfolg einer Werbebeschränkung ist durch das Verbot der Tabakwerbung nachgewiesen.
Die Regierung muss sich Gedanken machen, wie ein gesunder Lebensstil gefördert werden kann, da uns die Krankheitsfälle und damit verbundene Kosten davonlaufen.
Darüber hinaus erwachsen der deutschen Wirtschaft enorme Schäden, wenn Arbeitskräfte krankheitsbedingt auf Grund der Fehlernährung dem Arbeitsplatz fernbleiben.
