Gesundheit

Alter Sack, älterer Mensch oder …
jung geblieben?

Das Altern ist die ultimative Herausforderung. Es gilt: „Altern ist nichts für Weicheier!“

Jeder Mensch altert von Geburt an. Anfänglich ist es ein Zugewinn und dann irgendwann ein Abbau. Ein natürlicher Vorgang, der mit der Geburt beginnt und mit dem Tod endet. In der Lebensspanne dazwischen kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem man gesagt bekommt, dass man alt sei.
Alt sein fängt somit erst mit der diskriminierenden Feststellung des Fakts an sich an.

Es gab allerdings Epochen, da war die Feststellung ein gealterter Menschen zu sein positiv konnotiert. Das waren Zeiten, in denen man als alter Mensch weise war und den jüngeren etwas zu bieten hatte. Aktuell ist das eher anders herum. Der alte Mensch wird von dem raschen Fortschritt überrollt und abgehängt. Das Wissen von gestern ist kaum mehr etwas wert. Stillstand ist Rückschritt und
„Der Mensch von heute ist in vielerlei Hinsicht der Neandertaler von morgen!“

Aber wer bestimmt was einen alten Menschen ausmacht?
Ist der amerikanische Präsident Joe Biden alt?
Ist Mick Jagger alt?
Bin ich alt?

Als mein Großvater zwei Jahre älter war als ich, hatte er Glatze, einen dicken Bauch, Hosenträger und Gürtel an und ihm genügte sein Leben hinter dem Esstisch, auf der Couch im guten Wohnzimmer und im Garten hinter dem Haus. Er ist dann einige Wochen später gestorben und keiner hat sich aufgeregt.
Ich gehe hingegen immer noch etlicher Beschäftigungen nach. Ich bin weiterhin gewerkschaftlich aktiv, gestalte die Sozialen Medien für zwei gemeinnützige Einrichtungen, fahre Motorrad, mache regelmäßig Sport, treibe mich mit meiner Frau in der Welt herum und kümmere mich hin und wieder um meine Enkelin.
Das bild eines alternden Menschen hat sich enorm gewandelt.

Wie geht man also heute das Altern am besten an? Denn wir müssen zusehen, dass wir das selber in die Hand nehmen. Wir sind weit davon entfernt, dass respektloser Umgang mit den Eltern, wie damals im alten Griechenland, eine Straftat ist. Wer nicht frühzeitig im Pflegeheim landen will, muss seine Umwelt davon überzeugen noch jung genug zu sein sein Leben selber zu meistern.

Die Big-Points!
Körper und Geist werden es einem danken, wenn man sich ausreichend bewegt und Stress vermeidet.
Bewegung fördert die Koordination, Herz und Kreislauf werden gestärkt, das Hirn ausreichend durchblutet und mit Sauerstoff versorgt.
Chronischer Stress schädigt die grauen Zellen, macht vergesslich und erschwert das Lernen. Stresshormone lassen sich andererseits wieder durch ausreichende Bewegung abbauen.
Zu wenig Schlaf hat viele negative Auswikungen. Das Immunsystem wird geschwächt, die Leistungsfähigkeit leidet, man neigt eher zum Übergewicht, das Herzinfarktrisiko nimmt nachweisbar zu, der Stresslevel und das Diabetes-Risiko steigen und das Sterberisiko steigt.
Bei ausreichendem Schlaf werden im Hirn überdies Abbauprodukte entsorgt.
Gesunde Ernährung
mit dem Schwerpunkt auf pflanzliche Kost senkt das Risiko für Bluthochdruck, Diabetes und in Folge dessen die Gefahr für Schlaganfälle und neurodegenerative Erkrankungen.

Graue Haare oder Glatze sind das nach außen wirkende Zeichen dafür , dass man alt ist. Manchmal trifft es auch junge Menschen, die dann entsprechend leiden.
Am Besten geht man damit souverän um und trägt sie mit Stolz, anstatt mit grauem Haaransatz unter der Färbung oder mit kunstvoll toupiertem Resthaar.

Einsamkeit ist die Geißel des Alters. Freunde und Verwandte sind schlimmstenfalls bereits verstorben und man beginnt Selbstgespräche zu führen. Einsamkeit ist lebensverkürzend. Also raus aus dem Haus. Mit oder ohne Hund unter Menschen gehen.

Man wird unsichtbar. Man geht durch die Welt und das Geschehen läuft an einem vorbei. Selbst ein ehemals attraktiver Mensch wird übersehen, weil in seiner Umgebung die Jugend alle Aufmerksamkeit auf sich zieht. Aus dem Auge aus dem Sinn!
Aber man kann etwas dagegen tun. Z.B. seine eigenen Memoiren verfassen. Vollkommen unaufgeregt als Zeitzeuge seines eigenen Lebens. Alle Beteiligten bekommen eine Rolle in diesem Theater und die Enkel werden sich garantiert an den Geschichten aus der Vergangenheit erfreuen.
Ganz nebenbei hat man etwas gegen die Demenz getan, indem man geistig rege bleibv.

Wie fragte bereits das alte Orakel:
Was ist das? Jeder will es werden, aber keiner will es sein. Alt!

(Quelle u.a. NZZ am Sonntag, vom 03.03.2024)