Der wahre Preis unseres Essens
Können wir es uns angesichts der immer größer werdenden Umwelt-, Ernährungs- und Gesundheitsprobleme noch leisten die wahren Kosten eines Produktes zu verschleiern?
Hier einmal beispielhaft an Hand einiger Lebensmittel aufgeführt, welche steuernde Funktion der „wahre Preis“ haben würde.

Es ist aus vielen Gründen erwünscht, dass sich die Menschen veganer ernähren. Wir subventionieren aber alle tierischen Produkte überproportional, indem wir deren enormen externen Kosten nicht einpreisen, und verzerren damit das Marktgeschehen.
Die externen Kosten muss die Gesellschaft auf anderer Weise dann doch tragen, nur nicht verursachergerecht.
Was hier exemplarisch für einige Lebensmittel aufgeführt wurde, gilt analog für die meisten anderen Lebensbereiche ebenso.
Aber zurück zu unserem Beispiel des Maasdamer Käse:
Die Klimaschäden sind u.a. zurückzuführen auf den Ausstoß von Treibhausgasen Kohlendioxid, Methan, Lachgas, die maßgeblich für den Klimawandel verantwortlich sind.
Für die Bodenbelastung ist die Düngung und der Einsatz von Pestiziden verantwortlich. Das verschlechtert die Bodenqualität und führt zum Aussterben vieler Arten. Die Welternährung wird dadurch belastet.
Die Gesundheitsschäden entstehen vorrangig durch den Einsatz von Pestiziden im Ackerbau und den Amoniak aus der Tierhaltung. Fehlernährungsschäden werden hier nicht betrachtet.
Die Wasserbelastungen ergeben sich durch das Einbringen von Pestiziden und Nitratdünger in das Grund- und damit auch Trinkwasser. Diese müssen kostenaufwendig wieder eliminiert werden.
Darüber hinaus führt die Fehlernährung pro Kopf und Jahr im Durchschnitt zu 601,50€ Mehrkosten im Gesundheitswesen.
Bedingt durch:
– 33% zu viel Fleisch
– 15% zu wenig Vollkornprodukte
– 12% zu wenig Obst & Gemüse
– 10% zu wenig Hülsenfrüchte
– 6% zu viel Salz
– 24% Sonstiges
Dass wir in den Läden tatsächlich die wahren Kosten bezahlen werden, ist auf absehbare Zeit nicht zu erwarten. Der Verbraucher kann sich aber umweltbewusst verhalten, dazu bedarf es nur des eigenen Willens und nicht entsprechender Vorschriften.
Wenn wir alle mehr pflanzenbewusst essen, Bio bevorzugen,weniger wegwerfen, möglichst selbst kochen und regional/saisonal einkaufen würden, wäre schon sehr viel gewonnen!
Durch den „wahren Preis“ hätten wir etliche Probleme nicht, die derzeit in so vielen Lebensbereichen riesige Schäden und Kosten verursachen.
Ehe der große Aufschrei kommt. Der Staat würde enorme Summen einsparen, da er die Beseitigung der externen Kosten nicht tragen müsste. Diese könnte er den Konsumenten auf andere Weise zukommen lassen und zu einer Kostenneutralität beitragen.
Aber vielleicht ist auch alles nicht so einfach, wie es sich mir so darstellt! Aber von Nichtstun wird nichts besser!
Quellen: Apotheken Umschau; Die Umweltkosten wurden von der Uni Greifswald und TH Nürnberg berechnet und wissenschaftlich geprüft.
Recherche: Heidi Loidl, fachliche Beratung: Prof. Tobias Gaugler – TH Nürnberg und Dr. Amelie Michalke – Uni Greifswald
