Hunger

Zucker – das Lebensnotwendige Gift

Zucker in Maßen zu konsumieren ist Teil einer ausgewogenen Ernährung, jedoch ist ein übermäßiger Konsum mit verschiedenen Gesundheitsrisiken verbunden.
Abgesehen von den natürlichen Zuckerlieferanten, wie z.B. Obst, wird er sehr vielen verarbeiteten Lebensmitteln und Getränken künstlich in größeren Mengen zugesetzt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, zwischen 5% und maximal 10% der gesamten täglichen Energie durch Zucker zusätzlich zuzuführen. Dies entspricht bei einem Erwachsenen etwa 6 Teelöffel Zucker pro Tag.

Zucker gehört chemisch zu den Kohlenhydraten und kommt in natürlicher Form in allen Pflanzen vor. Die am häufigsten konsumierten Arten sind Saccharose (Haushaltszucker), Glukose (Traubenzucker) und Fruktose (Fruchtzucker).Daneben gibt es eine Vielzahl anderer Zucker, die in natürlichen Lebensmitteln vorkommen oder industriell hergestellt werden. Dazu gehören Laktose (Milchzucker), Maltose (Malzzucker), und die weniger bekannten Zuckeralkohole wie Xylit und Erythrit, die als kalorienarme Süßstoffe verwendet werden. Jede dieser Zuckerarten hat unterschiedliche Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel und die Gesundheit. 

Es ist wichtig, zwischen den natürlichen Zuckern, die in Früchten, Gemüse und Vollkornprodukten vorkommen, und zugesetzten Zuckern zu unterscheiden. Natürliche Zucker kommen zusammen mit Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralien vor, die ihre Aufnahme verlangsamen und vor den negativen Auswirkungen hoher Blutzuckerspiegel schützen. Zugesetzter Zucker hingegen bietet Kalorien ohne nennenswerte Nährstoffe und trägt zu verschiedenen Gesundheitsproblemen bei. 
Ähnlich verhält es sich bei Fruchtsäften, dessen Fruktose wesentlich einfacher vom Körper aufgenommen und somit viel zu schnell überdosiert wird.
Die Zusammensetzung unserer Darmflora, oder Mikrobiom, wird oft durch den übermäßigen Konsum von zugesetztem Zucker negativ beeinflusst, was zur Beeinträchtigung der Verdauung, Förderung von Entzündungen und sogar zur Schwächung des Immunsystem führen kann. 

Ein übermäßiger Zuckerkonsum ist mit zahlreichen weitern Gesundheitsproblemen verbunden: 

  • Gewichtszunahme,
    da Zucker viele Kalorien, aber wenig Nährstoffe liefert.
  • Erhöhtes Risiko für Diabetes Typ 2,
    insbesondere wenn es zu Übergewicht oder Adipositas gekommen ist. Diabetes ist eine Erkrankung, bei der der Körper Glukose nicht effektiv verarbeiten kann.
  • Karies und Mundfäule,
    da Zucker die Bildung von Säuren im Mund fördert, die dann den Zahnschmelz angreifen. 
  • Erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten, 
    unter anderem durch die Erhöhung des Blutdrucks und entzündlicher Marker. 

Zucker ist ein wichtiger Energielieferant und erfüllt mehrere lebenswichtige Funktionen im menschlichen Körper. Glukose beispielsweise ist eine primäre Energiequelle für die Zellen und unerlässlich für die Funktion des Gehirns.
Es wird aber leider zu oft übersehen, dass „versteckter“ Zucker in vielen verarbeiteten Lebensmitteln, einschließlich solcher, die nicht süß schmecken, in ungeahnten Mengen enthalten ist. Soßen, Dressings, Brot, und sogar einige „gesunde“ Snacks, Säfte, Yoghurts, Smoothies usw. können beträchtliche Mengen an zugesetztem Zucker enthalten. Es ist wichtig, Nahrungsmittellabels sorgfältig zu lesen, um eine ungewollte übermäßige Zuckeraufnahme zu vermeiden. 

Zucker hat nicht nur physiologische, sondern auch psychologische Effekte. Die Aufnahme von Zucker kann kurzfristig die Stimmung verbessern und ein Gefühl der Belohnung hervorrufen, was teilweise erklärt, warum viele Menschen zu süßen Lebensmitteln neigen, insbesondere in Zeiten von Stress oder Niedergeschlagenheit. Langfristig kann dieser Zyklus jedoch zu einem ungesunden Verhältnis zu Nahrung und insbesondere zu süßen Lebensmitteln führen. 

Quellen: 
Weltgesundheitsorganisation (WHO)
The American Heart Association (AHA)
Centers for Disease Control and Prevention (CDC)
Harvard School of Public Health