Wir müssen uns mit den Realitäten auseinandersetzen
In einem Interview mit dem Kölner Stadtanzeiger hat sich die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Frau Müller, positioniert.
An der Energiewende kommen wir alle nicht mehr vorbei und trotz aller Hemmnisse müssen wir den beschwerlichen weg gehen und uns neu aufstellen. Das gilt für Politik, Wirtschaft und Verbraucher.
Es reicht nicht, wenn Politiker ehrgeizige Ziele vorgeben, ohne die Umsetzung zu ermöglichen und aktiv zu begleiten. Die Wirtschaft muss sich ebenso den Herausforderungen stellen und marktgerechte Produkte anbieten. Aber auch ohne die Nachfrage des Verbrauchers geht es nicht.
Sie ist überrascht über die mangelnde Bereitschaft, sich mit Realitäten auseinanderzusetzen. Auch wenn man noch zu der glücklichen Generation zu zählen sei, die in Frieden und Wohlstand aufgewachsen ist und sich dort behaglich eigerichtet hat.
Die welt von heute ist nicht mehr die alte und verändert sich politisch und technisch im rasanten Tempo. Das schürt Ängste, die von Populisten nur zu gerne instrumentalisiert werden. Aber diese haben keine passenden Antworten auf die komplexen Herausforderungen der modernen Welt, sondern nur populistische Allgemeinplätze und spielen Gesellschaftsgruppen gegeneinander aus. So ist z.B. der Austritt aus der EU der schlechteste Rat in unserer heutigen Zeit, was uns der Brexit eindringlich gezeigt hat. Nach Meinung von Frau Müller ein EU-Austritt Deutschland ca. Zwei Millionen Arbeitsplätze kosten. Bei aller Kritik sei Europa für uns unverzichtbar!
Ich würde mir wünschen, dass mehr Menschen sich öffentlich so deutlich für ein gemeinsames Europa positionieren würden. Wer die langen Schlangen bei jedem Besuch des benachbarten Auslands noch erlebt hat und ständig zwischen den Währungen hin und her wechseln musste, wird das nachvollziehen können.
(20.04.2024)
