Politik

Norwegischer Treibstoff-Riese stoppt Versorgung von US-Kriegsschiffen – Strategische Krise droht

Norwegischer Treibstoff-Riese stoppt Versorgung von US-Kriegsschiffen – Strategische Krise droht

Oslo/Washington – Eine beispiellose Entscheidung des norwegischen Unternehmens Haltbakk Bunkers sorgt für diplomatische Spannungen: Der Treibstofflieferant verweigert ab sofort die Betankung von US-Militärschiffen.

Der Schritt geht direkt auf eine Entscheidung von Haltbakk-Bunkers-Eigentümer Gunnar Gran zurück. Er begründete die Maßnahme mit seinem Unmut über das Verhalten von US-Präsident Donald Trump während eines jüngsten Treffens mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Gran, ein laut eigener Aussage überzeugter Verfechter europäischer Sicherheitsinteressen, bezeichnete Trumps Haltung gegenüber der Ukraine als „respektlos und gefährlich“.

USS Delaware bleibt auf dem Trockenen

Die Auswirkungen dieser Entscheidung sind bereits spürbar: Berichten zufolge konnte die USS Delaware, ein Atom-U-Boot der Virginia-Klasse, am 1. März 2025 nicht betankt werden. Das U-Boot, das sich derzeit vor der norwegischen Küste befindet, war auf Nachschub angewiesen, um seine Mission im Nordatlantik fortzusetzen.

Obwohl Atom-U-Boote wie die USS Delaware keinen herkömmlichen Treibstoff für ihren Antrieb benötigen, sind sie auf Dieselkraftstoff für Hilfssysteme, Notstromgeneratoren und den Flottenbetrieb angewiesen. 

Ohne den Zugang zu norwegischen Versorgungsstellen könnte die US-Marine gezwungen sein, alternative Routen und Betankungsoptionen zu finden – ein logistischer Albtraum für das Pentagon.

Diplomatische Spannungen und strategische Folgen

Die Entscheidung von Haltbakk Bunkers hat nicht nur unmittelbare operative Folgen für die US-Marine, sondern könnte auch langfristige Auswirkungen auf die strategischen Beziehungen zwischen Norwegen und den Vereinigten Staaten haben. Als enger NATO-Verbündeter spielt Norwegen eine Schlüsselrolle für die Sicherheit im Nordatlantik – insbesondere im Hinblick auf die zunehmende Präsenz Russlands in der Arktis.

Laut Insidern aus dem norwegischen Verteidigungsministerium kam die Entscheidung überraschend und wurde nicht mit der Regierung abgestimmt. US-Diplomaten fordern bereits eine offizielle Klarstellung aus Oslo.

„Diese Entscheidung stellt eine ernsthafte Bedrohung für die militärische Zusammenarbeit zwischen unseren Nationen dar“, erklärte ein hochrangiger Pentagon-Beamter unter der Bedingung der Anonymität.

Weitere europäische Lieferanten sollen folgen.

Besonders brisant: Haltbakk Bunkers hat offenbar andere europäische Treibstofflieferanten dazu aufgerufen, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen. Sollte dieser Boykott Schule machen, könnte das US-Militär in Europa mit erheblichen Versorgungsproblemen konfrontiert werden.

Das Unternehmen betonte zudem, dass diese Regelung bis auf Weiteres in Kraft bleiben soll – oder zumindest so lange, bis Präsident Trump nicht mehr im Amt ist.

Für die US-Marine bedeutet dies einen möglichen Wendepunkt in der Logistikstrategie. Alternative Versorgungsrouten über Großbritannien oder Deutschland könnten in Erwägung gezogen werden – doch solche Umstellungen brauchen Zeit und erhöhen die Kosten erheblich.

Ein Präzedenzfall mit globalen Auswirkungen?

Während die US-Regierung noch über diplomatische Gegenmaßnahmen nachdenkt, bleibt unklar, ob andere NATO-Staaten ähnliche Schritte erwägen. Sollte sich dieser Boykott ausweiten, könnte dies die militärische Handlungsfähigkeit der USA in Europa ernsthaft beeinträchtigen – und möglicherweise als Präzedenzfall für zukünftige geopolitische Spannungen dienen.

Ob Norwegens Regierung auf Druck aus Washington reagieren wird, bleibt abzuwarten. Eines ist jedoch sicher: Die Entscheidung von Haltbakk Bunkers hat eine neue Front in den transatlantischen Beziehungen eröffnet – mit ungewissen Folgen für die Sicherheit in der Region.