Die Macht der Verbraucher: Wirtschaftliche und politische Auswirkungen durch Kaufentscheidungen.
Könnte der Verzicht auf amerikanische Produkte etwas bewirken?
Verbraucher haben durch ihre Kaufentscheidungen erheblichen Einfluss auf wirtschaftliche und politische Entwicklungen. Indem sie bestimmte Produkte bevorzugen oder boykottieren, können sie nicht nur Unternehmen und Branchen beeinflussen, sondern auch politische Botschaften senden und gesellschaftliche Veränderungen herbeiführen. Ein Beispiel für solche Entscheidungen ist der Verzicht auf amerikanische Produkte.
Nachdem Trump die Strategie MAGA (Make Amerika Great Again) verfolgt, wird der freie Welthandel zunehmend mit Zöllen behindert. Die betroffenen Handelspartner reagieren mit Gegenzöllen, weil Trump anscheinend nur die Sprache der Stärke versteht. Aber könnte die Kaufzurückhaltung der Verbraucher bezüglich amerikanischer Produkte nicht wie ein zusätzlicher Booster für Veränderungen wirken? Oder wäre davon abzuraten?
Die wirtschaftliche Macht der Verbraucher
Verbraucherentscheidungen wirken sich direkt auf den Umsatz und den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen aus. Wenn eine große Anzahl von Menschen beschließt, bestimmte Produkte zu boykottieren, kann dies zu erheblichen Einnahmeverlusten führen, wie das derzeit z.B. bei Tesla zu sehen ist. Diese Form des Konsumboykotts kann eine wirksame Methode sein, um Unternehmen und deren Leiter unter Druck zu setzen, ihre Geschäftspraktiken zu ändern, ob es sich um Politik, Umweltstandards, Arbeitsbedingungen oder ethische Fragen handelt.
Sind Verbraucher oftmals nur zu träge, um von diesen Möglichkeiten Gebrauch zu machen?
Beispiel: Der Nestlé-Boykott
Ein bekanntes Beispiel für die wirtschaftliche Macht der Verbraucher ist der Boykott von Nestlé-Produkten aufgrund der umstrittenen Geschäftspraktiken des Unternehmens. In den 1970er Jahren führten internationale Kampagnen gegen den Verkauf von Babynahrung in Entwicklungsländern zu einem erheblichen Umsatzeinbruch und zwangen das Unternehmen, seine Praktiken zu überdenken und Anpassungen vorzunehmen.
Die politische Macht der Verbraucher
Verbraucher haben aber auch die Möglichkeit, durch ihre Kaufentscheidungen politische Botschaften zu senden. Indem sie Produkte aus bestimmten Ländern oder von bestimmten Unternehmen meiden, können sie ihre Ablehnung gegenüber politischen Entscheidungen oder Missständen zum Ausdruck bringen. Wegen der Verflechtung der Macht der Milliardäre mit der Politik, wie es derzeit in Amerika zu beobachten ist, drängst sich dieser Gedanke nahezu auf.
Beispiel: Boykott von südafrikanischen Produkten
Während der Apartheid in Südafrika führte der internationale Boykott südafrikanischer Produkte zu erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten für das Land und trug dazu bei, politischen Druck auf die Regierung auszuüben, das rassistische Regime zu beenden.
Auswirkungen eines Verzichts auf amerikanische Produkte
Der Verzicht auf amerikanische Produkte könnte somit sowohl wirtschaftliche als auch politische Auswirkungen haben. Die USA sind ein bedeutender Handelspartner für viele Länder, einschließlich Deutschland. Ein solcher Boykott, als Antwort auf die Aushebelung des freien Welthandels von Seiten der USA, könnte signifikante Veränderungen im Handelsfluss der USA bewirken und ein mächtiges Statement setzen. Die ganze Welt muss nicht im vorauseilenden Gehorsam zur Erfüllung der Wahlversprechen von Trump zu Diensten stehen.
Niemand muss Facebook, WhatsApp oder Amazon nutzen. Niemand muss Produkte von Tesla, Jeep, Harley-Davidson, amerikanischen Whiskey usw. kaufen. Es gibt jede Menge Surrogate aus Deutschland, Europa, Kanada oder anderen Teilen der Welt.
Man könnte der Milliardärs-Clique um Trump einen gehörigen Denkzettel verpassen. Schon jetzt wurde ein Schreiben von Tesla bekannt, in dem die US-Zölle auf Einfuhren als geschäftsschädigend gebrandmarkt werden.
Wirtschaftliche Folgen für Deutschland
Deutschland importiert allerdings eine Vielzahl von Produkten aus den USA, darunter Technologie, Fahrzeuge, Arzneimittel und Agrarprodukte. Ein Boykott amerikanischer Produkte könnte zu Versorgungsengpässen, Preiserhöhungen und einer Verringerung des Angebots führen, was in unserer Überflussgesellschaft aber durchaus hinnehmbar sein sollte. Darüber hinaus könnte dies aber auch deutsche Unternehmen, die in den USA tätig sind, der Willkür von Trump und seiner Gesinnungsgenossen aussetzen. Die Unternehmen, die auf auf amerikanische Zulieferer angewiesen sind, könnten auch unter den Gegensanktionen von Trump leiden.
Politische Folgen für Deutschland
Ein Boykott amerikanischer Produkte könnte die diplomatischen Spannungen zwischen Deutschland und den USA weiter vertiefen, was bei dem Autokraten Trump nicht unwahrscheinlich ist. Der kollektive Konsumverzicht wird von Trump als zusätzliche Handelsbarriere dargestellt werden und er könnte weitere wirtschaftliche Sanktionen in Betracht ziehen. Die Sanktionsspirale dreht sich schneller.
Fazit
Verbraucher haben eine reale Macht, durch ihre Kaufentscheidungen wirtschaftliche und politische Veränderungen herbeizuführen. Ein Boykott amerikanischer Produkte würde eine starke zusätzliche politische Botschaft senden, jedoch müssten wahrscheinlich weitere negativen wirtschaftlichen und politischen Folgen für Deutschland in Kauf genommen werden, bevor das System Trump vielleicht an der eigenen Politik scheitert oder zumindest umschwenkt.
Statt eines vollständigen Boykotts könnten gezielte Aktionen, wie derzeit bei Tesla zu beobachten, zielführend sein. Wahrscheinlich wäre das aber für die Verbraucher zu unübersichtlich.
Konsumverzicht ist ein mächtiges Werkzeug! Wir müssen es nur nutzen!
