Sterbehilfe

Organspende

Die konservativ-religiös geprägte Auffassung, dass ein menschlicher Körper unversehrt in sein Grab gelegt werden muss, ist ein anachronistisches Überbleibsel aus Zeiten, in denen man glaubte, dass der Mensch mit Leib und Seele in eine weitere Phase nach dem Leben treten würde.
Spätestens mit dem Wissen, dass auf der Erde jedes abgestorbene Leben von Pilzen, Würmern usw. zu Humus verarbeitet wird, sollte sich ein frei denkender Mensch unverstellt mit der Möglichkeit einer Organspende auseinandersetzen.

Wie schon oft wiederhole ich hier die Frage, was so besonderes an dem Säugetier des Trockennasen Nacktaffen (homo sapiens) ist?
Andere Säugetiere und sogar unsere nächsten Verwandten, die Menschenaffen, werden von ihm zu Tausenden oder sogar Milliarden zum Verzehr oder aus purer Lust getötet, liegen gelassen, ausgenommen und entsorgt.

Ist es die pure Sorge, dass der Mensch bei der Ausbeutung der Natur selbst vor seiner eigenen Spezis nicht halt macht und wehrlosen Kranken das noch schlagende Herz herausreißt, um das der gut zahlenden Kundschaft zu offerieren?
Was für ein Menschenbild!

Aber, zumindest wenn alles mit rechten Dingen zugeht, wird gerade bei Organspendern größter Wert auf die Feststellung des irreversiblen Hirntodes gestellt.
(Quelle: https://www.dso.de/organspende/fachinformationen/organspendeprozess/leitfaden-für-die-organspende/04-todesfeststellung)

Man sollte sich darüber hinaus einmal in die Lage derer versetzen, die dringend auf ein Spenderorgan angewiesen sind.
Todesängste, Schmerzen, Hilflosigkeit, Auslieferung an die Apparatemedizin usw. für sich selber, sein Kind oder einen nahen Angehörigen oder Freund.
Was würde man denken, wenn man in der gleichen Situation wäre und würde davon hören oder lesen, dass ein „gesund“ verstorbener Mensch, sein für mich lebensrettendes Organ, mit in den Sarg nimmt?
Tiefe Dankbarkeit, dass es auch weniger egoistische Menschen gibt, aber leider … für mich zu wenige.
Tiefe Dankbarkeit, dass das Bundesverfassungsgericht mir die Möglichkeit eröffnet hat meinem qualvollen Leben, nach gleiten lassen aller Genesungshoffnungen, den Weg zum assistierten Suizid eröffnet hat, … aber leider nicht so, dass die Exekutive auch das benötigte Medikament herausgibt.

Was für eine Welt!

Gäbe es doch wenigstens die Fiktion der Zustimmung zur Organspende, solange man nicht widerspochen hat!