Umwelt Seite

Ein anderer Weg zur Reduzierung der Umweltbelastung durch die Nahrungsmittelproduktion:
Kostenwahrheit!

Vor einiger Zeit haben sich die Penny-Kunden verwundert die Augen gerieben. Etliche Artikel sind plötzlich „unverschämt“ teuer geworden. Dahinter steckt ein Marketing-Gag des REWE-Konzerns, der auf den Umwelt-Hype aufgesprungen ist und mittels dessen die Aufmerksamkeit der Kunden auf Penny gelenkt hat.

Aber es trifft einen Kern unserer heutigen Probleme. Das Projekt „Climate Impacts of Food“ (CLIF) hat ermittelt, dass unsere Ernährung ca. 31% der globalen Treibhausemissionen verursacht und somit ein maßgeblicher Faktor für die Überschreitung der planetaren Belsstungsgrenzen ist. Dabei handelt es sich insbesondere um Klimawandel, Verlust der Biodiversität, Landübernutzung und -überdüngung.
(Quelle: https://www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/ernaehrung-konsum/climate-impacts-of-food-auswirkungen-unserer-lebensmittel-auf-das-klima)

Leider ist die Produktion von Bio-Lebensmittel zwar der Gesundheit zuträglich, führt uns in der Debatte um die Verringerung des CO2-Fußabdrucks der Lebensmittel nicht weiter, den z.B. der CO2-Fußabdruck von biologisch hergestelltem Rindfleisch ist um ein mehrfaches größer als bei der herkömmlichen Herstellung.
(Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1197941/umfrage/co2-fussabdruck-von-fleisch-fisch-und-fleischalternativen-in-deutschland/

Man könnte jetzt auf die Idee kommen und seitens des Staates regulierend einzugreifen und die Vegane Lebensweise „vorschreiben“, denn diese verursacht wesentlich weniger Emissionen von Treibhausgasen, trägt weniger zur Überdüngung von Erde und Wasser bei und nutzt der Biodiversität.
Die Grünen sind mit so einem Versuch schon einmal kläglich gescheitert, als sie den Vegie-Day an Schulen, Kindergärten und Kantinen verordnen wollten. Bei einem so emotional belasteten Thema will der „Deutsche Michel“ keine Bevormundung durch „Wollsockenträger“ und „Alternative Spinner“.

Darum ist es vielleicht einen Versuch wert, die wahren Kosten der Lebensmittel beim Verbraucher zu veranschlagen. Man nennt das in der Betriebswirtschaft auch Internalisierung externer Kosten.

Um den ersten Aufschrei direkt abzufangen hier der Hinweis, dass die Aufwendungen deutscher Haushalte für Lebensmittel aktuell bei 14,7% der privaten Konsumausgaben liegen. Um 1900 lag dieser Wert bei über 50%. Der andere Teil der Wahrheit ist aber auch, dass die Kosten für Lebensmittel seit 2015 um 27,6% gestiegen sind.
(Quelle: https://de.statista.com/themen/8554/lebensmittelpreise/)
Dem sind die Lohnsteigerungen entgegenzustellen.

Allerdings darf ein Dilemma der „Politik über den Preis“ nicht vergessen werden. Haushalte, die einen überproportionalen Anteil ihres Einkommens für die Ernährung ausgeben müssen, sind regelmäßig am Härtesten betroffen.
Aber … wenn der Staat Mehreinnahmen aus der Besteuerung umweltschädlicher Produktionsweisen generieren würde, müsste er diese den bedürftigen Haushalten zukommen lassen, was das o.a. Dilemma größtenteils auffangen müsste. Es würde keiner neuen Verwaltung bedürfen, es gibt bereits genügend Werkzeuge, um hier steuernd einzugreifen.

Die andere Seite ist, dass Nahrungsmittelproduzenten über den Preis gezwungen wären vermehrt umweltverträgliche Produkte herzustellen und auf den Markt zu bringen.
Der Verbraucher hätte es in der Hand diese umweltschädlichen und dann teuren Lebensmittel auf tierischer Grundlage weitgehend zu meiden, was auch noch der Volksgesundheit zuträglich wäre, und auf preiswertere vegane Lebensmittel umzusteigen. Eine quasi freiwillige Entscheidung eines wirtschaftlich denkenden Menschen.

Jetzt müsste man „nur“ noch das Ausweichverhalten der Verbraucher in den Griff bekommen. Diese könnten ja auf ausländische Lebensmittel ausweichen. Hier wäre die EU und die internationale Zusammenarbeit gefordert. Letztes Mittel der Wahl könnten abgestufte Steuern auf importierte Waren sein, je nachdem wie umweltschädlich sie sind.

Fazit: Es könnte klappen!