Die Welt steuert auf 3 Grad Erwärmung zu
Die Welt steuert weiter auf die Klimakatastrophe zu. Nach den neuesten Zahlen aus dem Emissions-Gab-Report des UN-Umweltprogramms Unep droht zum Ende des Jahrhunderts eine Erderwärmung um 2,9 Grad.
Die Emissionen sind zwar im Vergleich zu dem auf der Pariser Klimakonferenz 2015 befürchteten Anstieg zurückgegangen, aber sie sinken zu langsam. Um jetzt noch das gemeinsame Klimaziel von 1,5 Grad zu erreichen, müssten die Emissionen ad-hoc um 42% sinken. Von 2021 zu 2022 sind sie aber um 1,2% gestiegen.
Das führt unter anderem dazu, dass der Inselstaat Tuvalu zum Ende des Jahrhunderts komplett überspült sein wird, da sich die Inseln maximal 5 Meter über den Meeresspiegel erheben. Australien hat den Inselbewohnern bereis Asyl angeboten. Nicht zuletzt, weil Australien einer der größten Emittenten aus der Kohleverstromung ist und somit einer der Hauptverursacher des menschengemachten Anstiegs des Meeresspiegels.
Hinzu kommt, dass das globale CO2-Budget, um die Klimaerwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen wesentlich kleiner ist als bisher vom Weltklimarat IPCC angenommen. Nach einer Studie im Fachmagazin Nature Climate Change liegt der verbleibende Puffer bei lediglich 247 Gigatonnen und nicht 494 Gigatonnen CO2, weil sich Berechnungsfehler eingeschlichen haben und sich Randbedingungen verändert haben. Die Rolle anderer Klimagase musste erhöht eingerechnet werden, die kühlende Wirkung von Aerosolen musste neu bewertet werden und die neuesten Erkenntnisse über den mangelnden Rückgang der CO2-Emissionen mussten eingerechnet werden.
Beim derzeitigen Emissionstempo könnte das Budget demnach bereits nach 6 Jahren aufgebraucht sein.
Robin Lamboll vom Imperial College London rät trotzdem zum Kampf um jeden Bruchteil eines Grades Temperatursteigerung, weil alles hilft, um das spätere Leben erträglicher zu gestalten.
(Quelle: neue energie 12/1223 u.a.)
