Gesellschaft

Früher war alles besser

Wie oft wird man mit der Aussage konfrontiert, dass früher alles besser gewesen sei.
Wir unterliegen hierbei offensichtlich einer kognitiven Verzerrung, wie man im u.a. Video gezeigt bekommt.
Der Mensch neigt dazu in der Retrospektive gute Erinnerung bevorzugt herauszupicken und schlechte zu verdrängen. Das ist ein Phänomen, das weit verbreitet ist und offensichtlich einen evolutionären Vorteil beinhaltet. Ein Grund könnte sein, dass die nachhaltige Erinnerung an den Geburtsschmerz verhindern könnte, dass Frauen mehr als ein Kind gebären. Es gibt aber offensichtlich noch mehrere Gründe, weshalb wir die Lasten der Vergangenheit verdrängen.

Wer das alles mal mit Zahlen belegt haben möchte, sollte sich das Buch „Aufklärung jetzt“, von Steven Pinker, zu Gemüte führen.
Demnach ist es uns in Summe noch nie so gut gegangen wie heute. Die Kriminalitätsraten, Unfallopfer, Krankheitsraten sinken. die Lebenswerwartung steigt genauso wie das durchschnittliche zur Verfügung stehende Einkommen (z.B. Anteil des Jahreseinkommens, u ein Auto zu kaufen). Viele Errungenschaften sind uns bereits so selbstverständlich geworden, dass wir sie gar nicht mehr als solche wahrnehmen (sauberes Wasser, Kühlschränke, Antibiotika, Toiletten). Alles Dinge, die vor wenigen Generationen noch nicht einmal Königen zur Verfügung standen. Und vor allem … Frieden in Deutschland!

Das verleitet mich auch immer zu der Aussage, dass ich mit einer Zeitmaschine immer wieder ins Hier und Jetzt fahren würde.

Aber es gab schon ein goldenes Zeitalter, Das ist allerdings für jede Alterskohorte immer dieses, in dem sie ca. 15 Jahre alt waren.
Untersuchungen deuten darauf hin, dass wir in diesem Alter sehr viele neue und somit spannende Erlebnisse hatten, die unser Erinnerungsverhalten offensichtlich nachhaltig prägen.

https://youtu.be/JF4cWP2sJQ4?feature=shared