Quarks.de – Tempolimits
Ich stimme der Analyse von Quarks.de zum Thema Tempolimits weitgehend zu. Demnach sinkt der CO2 -Ausstoß größtenteils, die Unfallhäufigkeit wird reduziert und der Straßenlärm ebenfalls.
Nachzulesen unter:
https://www.quarks.de/technik/mobilitaet/faq-tempolimits/?utm_source=browser&utm_medium=push-notification&utm_campaign=cleverpush-1738228965
Allerdings muss ich folgendes anmerken.
Ich bin aus Gründen des Umweltschutzes von einem Ford Kuga auf einen Hybrid, Ford Puma, umgestiegen. Da wir in einem Stichweg, ohne direkter Straßenanindung wohnen, kam ein E-Auto nicht in Betracht.
Der Puma hat jetzt einen 3-Zylinder Motor mit 1.000 ccm, im Gegensatz zum Kuga, mit 4-Zylinder und 1.600 ccm. Ich kann den Puma kaum unter 2.000 U/Min fahren, weil der Motor dann unrund läuft. D.h., ich fahre in Zonen mit Tempo 30 größtenteils im 2.Gang und in Zonen mit Tempo 50 im 3.Gang. Im Kuga bin ich innerstädtisch dagegen sehr oft mit 1.500 U/Min im 5.Gang gefahren. Der Einspareffekt verpufft damit zum Teil, da die Motoren anders ausgelegt sind. Ich denke, das ist stellvertretend für eine ganze Reihe von modernen Kleinwagen. Diese Auswirkungen der neuen Motorentechnik finden in Ihrer Berichterstattung keine Berücksichtigung oder werden zumindest nicht erwähnt. Ich fürchte, dass das die Statistik etwas verhageln würde.
Ebenso finde ich folgenden Effekt nicht vor. Den Verkehrsteilnemern wurde eingebläut möglichst langsam zu fahren. Mittlerweile tuckert man dadurch mit einem Tempo, oft deutlich unterhalb der vorgeschriebenen Geschwindigkeit, von einer roten Ampel zur nächsten. Jeder Grünen-Welle-Einstellung zum Trotz stinkt man die Gegend auf der Schleichspurmit mit Gas-geben-Bremsen bis zur nächsten roten Ampel voll. Zwar stellt sich der Motor im Stand automatisch ab, Aber das gleicht das unnötige Stop-and-Go bestimmt nicht aus.
Keiner blinkt bei der Ausfahrt aus dem Kreisverteiler, weshalb man auch hier ewig auf eine Möglichkeit zur Einfahrt wartet. Man könnte diese Liste noch um einiges erweitern.
Ebenso vermisse ich den Realitätsbezug in der Berechnung bezüglich der Schnellstraßen. Ich nehme wahr, dass ich mittlerweile kaum noch entscheiden kann, wie schnell ich fahren möchte. Man fährt oder steht nämlich zu einem sehr hohen Anteil im Stau! Tempo 130 bleibt meist unerreichbar. Da muss man schon nachts auf den Kölner Autobahnring.
Für Ballungszentren, und da leben nun mal die meisten Menschen und dort gibt es den meisten Verkehr, sind ihre Aussagen Ihrer Untersuchungen daher vielleicht nicht so ganz repräsentativ.
Stop-and-Go ist nach meiner Wahrnehmung das vorherrschende Verkehrskonzept vieler Verantwortlicher. Das gilt z.B. auch für den gesamten Kölner Raum, wo man offensichtlich der Meinung ist, dass der temporär ruhende Verkehr die beste und billigste Verkehrsberuhigung ist. Leider auch ein großes Problem für die Sicherheitskräfte und Helfer.
Fazit:
Prinzipiell bin ich für ein Tempolimit, aber nicht als solitäre Maßnahme, sondern mit einem abgerundeten Gesamtkonzept.
Jedem Möchtegern-Spezialisten und Schlaumeier zuvorkommend: Mein Wagen ist werkstattgeprüft und nicht defekt!
