Der Homo Sapiens ist ein evolutionärer Teil der irdischen Natur!
Was folgt für uns daraus?
Was ist passiert?
Die Erde ist von einer unendlichen Anzahl von Lebewesen und Pflanzen besiedelt, die seit ca. 3,5 Milliarden Jahren in einer sich stets verändernden Symbiose leben und letztendlich das ausmachen, was wir heute als unsere Welt kennen. Spätestens seit Charles Darwin wissen wir, dass die Welt von heute nur eine Momentaufnahme der evolutionären Entwicklung ist, deren Ende wir nicht kennen.Vor über über sechs Millionen Jahren ist der Mensch auf der Bühne des Lebens erschienen und hat sich Schritt für Schritt vom Primaten zum Homo Sapiens entwickelt, während sich andere Evolutionszweige der Primaten u.a.zu den heute bekannten Menschenaffen entwickelt haben. Und es geht weiter. Aus evolutionsbiologischer Sicht ist der Mensch von heute lediglich der Neandertaler von morgen und keinesfalls die „Krone der Schöpfung“.
Allerdings hat sich der Mensch auf Grund seiner kognitiven und physischen Fähigkeiten, in der evolutionsgeschichtlich recht kurzen Zeit der letzten Jahrtausende, letztendlich zu einem sehr mächtigen und selbstbewussten Lebewesen entwickelt. Überall dort, wo Menschen aufeinandertreffen, wird schnell über Machtansprüche, die Verteilung von Ressourcen gestritten und Fauna und Flora gnadenlos zurückgedrängt oder nutzbar gemacht. Letztendlich erdrückt er die Welt mit seiner schieren Masse von zurzeit acht Milliarden Menschen. Tendenz, wahrscheinlich bis auf zehn Milliarden schnell ansteigend.
Aus der lange und weit verbreiteten Selbstwahrnehmung als „Krone der Schöpfung“ leiten sehr viele Mensch das Recht ab, die zunächst unerschöpflichen Ressourcen der Erde exklusiv für sich zu beanspruchen und auszubeuten. Damit verbundenen sind die Entrechtung und die Dienstbarkeit der restlichen Natur, auch bis zu deren Vernichtung.
Die menschliche Gewalt richtet sich aber auch oft gegen die eigene Spezies, soweit sie nicht zur eigenen Gruppe (Nation, Religion, Familie usw.) gehören. Selbst unsere Religionen, die ethische Lebensweisen zum Ziel alles menschlichen Handelns erheben, sind neben der spirituellen Lebensbegleitung und -unterstützung hilfsbedürftiger Menschen ein veritables Instrument für Dogmatiker, um sich im Namen eines unfehlbaren Gottes über die Mitmenschen zu erheben. Oft liefern sie daneben auch noch die Legitimation zur Erniedrigung und Ausbeutung von Menschen der gleichen Glaubensrichtung und darüber hinaus für die Entrechtung, Versklavung und Vernichtung von „ungläubigen“ Menschen, Tieren und der gesamten Natur.
Das alles versperrt vielen Menschen die Erkenntnis, dass diese Selbstüberhebung der Grund für viele Probleme unserer Welt ist. Wir nutzen alle Ressourcen der Welt (inklusive der Tiere) so intensiv, dass die Natur keine Gelegenheit mehr zur Regeneration hat. Das führt uns aktuell direkt zur Zerstörung unserer eigenen Lebensgrundlage. In unserem Wahn reißen wir die meisten Lebewesen dieser Erde mit in das Elend der Klimakatastrophe und der Verwüstung ganzer Habitate.Spätestens hier und jetzt müssen wir innehalten und unsere Lebensweise in Frage stellen! Es ist bewiesen, dass der Mensch und alles Leben dieser Welt einen gemeinsamen Ursprung haben und sich durch die Evolution bis zum jetzigen Status entwickelt haben. Unser Genom unterscheidet sich in seinen Elementen und Aufbau kaum von denen anderer irdischer Lebewesen, es entspricht sogar zu fast 99% dem des Schimpansen und es gibt keinen wissenschaftlichen Beweis für unterschiedliche menschliche Rassen oder ähnlicher Differenzierungen. Wir sind darüber hinaus eingebunden in ein Netzwerk natürlicher Lebensformen, ohne die unsere Existenz undenkbar wäre.
(Quelle: https://www.studysmarter.de/schule/biologie/evolution/evolution-des-menschen/)
Diese Erkenntnisse zwingen zum Handeln! Der Mensch könnte maximal der „Primus inter pares“ sein, also „Erster unter Gleichen“, was definitionsgemäß ein Mitglied einer Gruppe ist, dass dieselben Rechte innehat wie alle anderen auch … und ist mit keinen Privilegien verbunden.
(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Primus_inter_pares)
Selbst diese Einordnung kann in Frage gestellt werden, weil unsere Wertebeurteilung und Intelligenztests auf unseren eigenen Sinnes- und Erfahrungshorizont aufbauen. Dieser ist aber z.B. auf einen anerkanntermaßen intelligenten Kraken kaum anwendbar.
Der Unterdrückung, Ausbeutung, Benachteiligung oder Diskriminierung von Menschen ist somit jegliche ethische Rechtfertigung entzogen. Es ist lediglich das „Recht des Stärkeren“, dass diese, zum Teil grausamen Auswüchse unseres Handelns, ermöglicht. Aber hier darf das Denken und Handeln nicht aufhören, es verbietet sich nahezu, dass wir weiterhin so rücksichtslos mit den anderen Lebewesen und Ressourcen dieses Planeten umgehen. Wenn alle Lebensformen der Welt einen gemeinsamen Ursprung haben und unsere enge Verwandtschaft mit vielen Tieren dieser Welt festgestellt wurde, wenn mit uns etliche Lebewesen existieren, die sich ihrer Existenz bewusst sind, Leidensfähigkeit und Lebenswillen haben und sogar Intelligenz vorweisen, müssen die bestehenden Menschenrechte auf Geltung und Wirkung überprüft werden und angemessen auf andere Lebewesen ausgeweitet werden.
(Quelle: https://www.nationalgeographic.de/wissenschaft/2020/01/14-ueberraschend-schlaue-tiere)
Soziokulturelle Strukturen, die auf Religion, Ethik und Gruppeninteressen (Politik, Gesellschaft usw.) aufbauen, müssen auf den Prüfstand. Soweit diese dafür verantwortlich sind, dass Menschen sich gegenseitig aus niederen Beweggründen schädigen oder kostbare Lebensgrundlagen vernichtet werden, müssen sie entweder neu eingeordnet, angepasst oder international geächtet werden.Für den Umgang mit Tieren und deren Lebensgrundlagen muss das entsprechend gelten.
(Quelle: https://de.statista.com/themen/8575/tierwohl-und-tierschutz/ und https://www.galileo.tv/life/grundrechte-fuer-tiere-was-dafuer-und-was-dagegen-spricht/)
Wo sind Handlungsfelder
Ich möchte beispielhaft nur drei Bereiche aufzeigen, die meiner Meinung nach dringend einer Anpassung bedürfen. Das können natürlich alles nur Anregungen und erste Gedanken sein. Alles andere würde mein Wissen und den Rahmen dieses Aufsatzes sprengen.
Kriegerische Auseinandersetzungen:Alleine in 2022 sind über 238.000 Menschen durch kriegerische Handlungen zu Tode gekommen. Damit einher gingen sinnloser Hass, Zerstörung von Lebensentwürfen, Wirtschaftsgütern und der Umwelt für Menschen und Tiere.
(Quelle: https://www.tagesschau.de/wissen/forschung/studie-krieg-tote-100.html)
Die Rolle der Kirchen:
Durch Inquisition, Christianisierung, Verfolgung Andersgläubiger, Segnung und Förderung von Kriegen und unsäglicher Verbrechen an Kindern, Frauen und Männern ist z.B. die katholische Kirche bis in die jüngste Zeit nachgewiesener Maßen verantwortlich für viele hundert Millionen Tote, sowie einer noch unbekannten Anzahl körperlich und seelisch verwundeter Menschen im hohen fünfstelligen Bereich. Die Päpste der katholischen Kirche und deren geistlichen und weltlichen Hintermänner und Nutznießer haben insgesamt den größten Genozid der menschlichen Geschichte zu verantworten!
Durch die Erhöhung des Menschen zur „Krone der Schöpfung“ und der Herabwürdigung der Tiere zum „seelenlosen Leben“ hat die Kirche maßgeblich dazu beigetragen, dass die legitimen Interessen der Tiere aufs sträflichste missachtet wurden.
(Quelle: https://theologe.de/kirche_verbrechen_skandale_verharmlosungen.htm)
Viele andere Weltanschauungen stehen der Brutalität der katholischen Kirche in nichts nach, außer in der Anzahl der Geschädigten!Der Zuspruch zu den christlichen Religionen nimmt, auf Grund dieses unglaublichen Handelns ihrer Repräsentanten und der immer weiter abbröckelnden Legitimation durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse, derzeit massiv ab.
Umweltverbrauch:Die westlichen Konsumgesellschaften sind Hauptverursacher für das exorbitante Artensterben, den rasenden Verlust an intakten Lebensräumen und die Vernichtung unwiederbringlicher Ressourcen innerhalb weniger Jahrzehnten. Leidtragende sind übrigens alle Menschen und Lebewesen dieser Erde, insbesondere aber die, die nicht zu diesem Umweltverbrauch beigetragen haben.
(Quelle: https://youtu.be/voKWD8HXlw4?si=STy77hKB8nCaRm6q)
Zur Schlichtung dieser Konflikte und der Durchsetzung von Forderungen müsste wohl ein internationales Gremium ermächtigt werden, damit die Verursacher nicht in andere Weltregionen abwandern können.Das ist bekanntlich leichter gesagt als getan.
Wie muss es weitergehen?
Die Staatengemeinschaft, Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Ethiker, gesellschaftliche Gruppen und Einzelpersonen dieser Welt müssen umdenken und der Wiederherstellung und Bewahrung unserer Lebensgrundlage oberste Priorität einräumen. Vor allem aber müssen jetzt wirkmächtige Vorhaben zielgerichtet in Angriff genommen, rasch umgesetzt und mit den nötigen Mitteln ausgestattet werden, um vielleicht doch noch rechtzeitig die dringend notwendige Wende herbeiführen zu können. In der Öffentlichkeit muss für dieses Umdenken umfassend geworben werden. Die Gründe, Maßnahmen und deren Auswirkungen müssen für den Einzelnen nachvollziehbar kommuniziert werden.
Verstöße gegen diese Ziele müssen auf allen staatlichen Ebenen (Legislative, Judikative, Exekutive), wirtschaftlichen und privaten Ebenen wirksam geahndet werden können.
Es bringt das gesamte System nicht weiter, wenn Verantwortungen bagatellisiert, verschleiert und immer zu anderen verschoben werden, anstatt diese zu benennen, den Gründen für Fehlleistungen auf den Grund zu gehen und sie zukünftig zu vermeiden.
Staaten
… müssen zusammenarbeiten und die Prioritäten im hier beschriebenen Sinn neu setzen, gemeinschaftlich zielführende Gesetzeslagen schaffen, die Handlungen aller Beteiligten begleiten und lenken und die vorhandenen Mittel zielgerichtet einsetzen.
Das muss unter Einbeziehung von Wissenschaft, Forschung und unter Beachtung neuester Erkenntnisse geschehen. Dem Lobbyismus müssen Schranken gesetzt werden!
Politiker, Forschende, Verantwortliche in Wirtschaft, Verwaltung und Handel
… müssen verpflichtet werden, die hier genannten Ziele und die daraus resultierenden staatlichen Vorgaben durch ihr Handeln aktiv umzusetzen. Im Zweifel müssen Gewinnabsichten o.ä. Ziele angemessen untergeordnet werden.
Ethiker, Kirchen und andere Interessengruppen
… müssen ihre Gedankenmodelle im Sinne der o.a. Ziele anpassen und die neuen Erkenntnisse öffentlich vertreten, damit sich auch Gläubige, Aktivisten oder Mitglieder schadlos an der Umsetzung der Rettungsmaßnahmen für unser Habitat beteiligen können.
Dem Grundsatz „Wissen, statt Glauben“ muss weitgehend Geltung verschafft werden.
Privatpersonen
… müssen durch umweltgerechtes und politisch gebotenes Denken und Handeln dazu beitragen, dass die gesteckten Ziele erreicht werden. Sie sind als Wähler der Souverän der Politik und als Verbraucher, mit ihrer Nachfragemacht, der Souverän der Wirtschaft. Sie müssen Demagogen erkennen, meiden und spätestens dann zurückschrecken, wenn ihnen einfache Lösungen angeboten werden. Sie müssen alle Dogmen abschütteln, die der Verwertung wissenschaftlichen Wissens entgegenstehen.
Das wird nicht einfach werden und die notwendigen Verbesserungen werden auch nicht zum Null-Tarif zu haben sein!
Zum Teil werden Maßnahmen in Regionen der Welt nötig, die nicht maßgeblich zu Umweltzerstörung beigetragen haben. Diese sind angemessen zu entschädigen.
(Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/themen/umweltzerstoerung-klimawandel-migration und
https://corporatejustice.org/wp-content/uploads/2021/06/Fein-raus-Wie-die-Wirtschaftslobby-gegen-die-Haftbarkeit-fur-Menschenrechtsverletzungen-und-Umweltzerstorung-kampft.pdf)
Wir müssen den Umweltverbrauch gegen Null fahren und z.B. die Kreislaufwirtschaft einführen.
(Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/421/dokumente/2021-03-08_fragen_und_antworten_kreislaufwirtschaft.pdf)
Wir müssen aufhören uns weitgehend über tierische Produkte zu ernähren.
(Quelle: https://www.aok.de/pk/magazin/ernaehrung/ernaehrungsformen/vegane-ernaehrung-vorteile-und-nachteile/ und
https://www.br.de/nachrichten/wissen/weltvegantag-was-bringt-vegane-ernaehrung-dem-klima,Sn2OHsc)
Wir müssen viel Geld in die Hand nehmen, aber das ist immer noch wirtschaftlicher als Nichtstun!
(Quelle: https://www.bund.net/themen/aktuelles/detail-aktuelles/news/klimakrise-nichtstun-wird-teuer/
Hinweis:
Ich möchte darauf hinweisen, dass es sich bei diesem Aufsatz um eine persönliche Meinungsäußerung handelt. Diese hat sich bei mir auf Grund etlicher Recherchen herausgebildet, kann und will aber nicht den Anspruch an eine wissenschaftliche Ausarbeitung erfüllen.
Jeder ist aufgerufen sich eigene Gedanken zu machen und sich eigene Quellen zu erschließen.
